Leonello Spada SPADA, LEONELLO
1576 Bologna - 1622 Parma


Titel: Samson und Del…
Beschreibung

Leonello Spada

SPADA, LEONELLO 1576 Bologna - 1622 Parma Titel: Samson und Delilah. Technik: Öl auf Leinwand. Montage: Ränder unterfüttert. Maße: 152 x 193 cm. Rahmen/Podest: Gerahmt. Provenienz: Privatbesitz, Deutschland. Das vorliegende Gemälde stammt aus einer Privatsammlung in Deutschland, wo es seit etwa einem Jahrhundert mit der Zuschreibung an die italienische Schule aufbewahrt wurde. Die korrekte Zuschreibung an den Bologneser Maler Lionello Spada wurde von Davide Dossi im Zuge der Katalogisierung des Gemäldes vorgeschlagen und von Daniele Benati bestätigt. Das großformatige Gemälde zeigt eine alttestamentarische Erzählung aus dem Buch der Richter über Simson, einen Helden mit enormer Kraft, die ihm direkt von Gott verliehen wurde. Delila, die in den Helden verliebt ist, erfährt, dass Samsons Stärke in seinem Haar liegt, woraufhin sie - in Absprache mit den Philistern, die ihr eine große, verlockende Belohnung versprochen hatten - Samson auf ihren Knien einschlafen lässt und ihm die Haare abschneidet. Nachdem er seine Kräfte verloren hat, wird Samson von den Philistern geblendet, gefangen genommen und nach Gaza gebracht, wo er in Ketten gelegt wird, um den Mühlstein in einem Gefängnis zu drehen. Die auf dem Gemälde dargestellte Szene zeigt den Moment, in dem Samson auf dem Schoß von Delila schläft, die ihrerseits von einer alten Frau im Hintergrund eine Schere in die Hand gedrückt bekommt - ohne ihren Blick von dem schlafenden Samson abzuwenden. Zwei Philister auf der linken Seite beobachten die Szene, aber die unbestrittenen Protagonisten sind Delila und Simson, deren Körper den größten Teil der Bildfläche einnehmen. Diese Darstellung war in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts besonders beliebt: Fast jeder Künstler versuchte sich an diesem Sujet, das sowohl als moralische Warnung als auch als galante Szene verstanden werden konnte. Es ist davon auszugehen, dass das vorliegende Werk, dessen Auftraggeber und Provenienz vor etwa 1900 noch unbekannt sind, im zweiten Jahrzehnt des 17. Nach einem Aufenthalt auf Malta zwischen 1609 und 1610, wo Lionello Spada den Auftrag erhielt, drei Räume des Großmeisterpalastes mit Fresken auszustatten, und einem etwa fünfjährigen Aufenthalt in Rom, kehrte Spada um 1614 nach Bologna zurück. Das Gemälde mit Delilah und Samson entstand vermutlich während seiner zweiten Schaffensperiode in Bologna, denn die stilistischen Verwandtschaften mit anderen Werken sind offensichtlich. Diese zeigen sich vor allem in der in früher Jugend erlernten Fertigkeit und Neigung zur perspektivischen Verzierung (die der Künstler einige Jahrzehnte später wieder nutzte), im ornamentalen Reichtum und in der neomanneristischen Farbgebung. All dies sind Elemente, die sich zu einer erneuerten klassizistischen Manier addieren, die durch die Kunst von Domenichino und Annibale Carracci in Rom und Neapel belebt wird. Ein besonders interessanter Vergleich lässt sich mit dem Werk "Das Konzert" im Louvre anstellen, das Spada um 1615 malte. Auch hier sind die oben genannten stilistischen Merkmale zu erkennen, die beide Gemälde untrennbar miteinander verbinden. Wir danken Daniele Benati, Bologna, für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes anhand einer hochauflösenden Digitalfotografie. Geschätzte Versandkosten für dieses Los: Absprache nach der Auktion.

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Leonello Spada

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