Null PAUL V. (Camillo Borghese, genannt). Brief mit der Kopfunterschrift "Paulus…
Beschreibung

PAUL V. (Camillo Borghese, genannt). Brief mit der Kopfunterschrift "Paulus Papa [quintu]s" (Sekretär), in Latein und Italienisch, an den französischen König HENRI IV. Frascati, 13. Oktober 1609. 2/3 S. in Folio in Italienisch mit einer Zeile in Latein, Adresse auf der Rückseite mit Wappenstempel aus rotem Wachs. NACH DER AFFÄRE UM DEN BRIEF DES PASTORS DIODATI DANKT DER PAPST HEINRICH IV. FÜR SEINE GESTE ZUGUNSTEN VON ROM AUF KOSTEN VON VENEDIG. Zu Beginn des Jahrhunderts kam es zu einem Konflikt zwischen Rom und der Republik Venedig, da Venedig Vorkehrungen getroffen hatte, um die kirchlichen Ernennungen auf seinem Gebiet zu kontrollieren, ein Teil seines Senats zu einer taktischen Unterstützung der reformierten Mächte in Europa neigte und Paul V. die Serenissima daraufhin mit dem Kirchenbann belegt hatte. Frankreich war ein traditioneller Verbündeter Venedigs und es gab eine starke gallikanische Strömung, die den "Venezianismus" gegen den römischen Absolutismus unterstützte. Der Mordversuch an Paolo Sarpi, einer venezianischen Oppositionsfigur in Rom, im Februar 1609 hatte in Frankreich Empörung ausgelöst. Heinrich IV. war besorgt, dass eine Annäherung Venedigs an die Protestanten gegen Rom ihn in Bedrängnis bringen würde, und näherte sich der Kurie durch eine bedeutsame Geste an. Der italienische calvinistische Theologe Giovanni Diodati hatte im Januar 1609 dem Protestanten Philippe Duplessis-Mornay geschrieben und die günstigen Aussichten für eine Verbreitung der Reformation in Venedig begrüßt, doch sein Brief wurde von den französischen Behörden abgefangen: Der König ordnete im August 1609 an, den Brief dem apostolischen Nuntius in Paris, Roberto Ubaldini, zu übergeben und eine Kopie davon über den französischen Botschafter Jean Bochard de Champigny an den venezianischen Senat weiterzuleiten. Diese Aktion ermöglichte es den Anhängern Roms, die Mehrheit im Senat zurückzugewinnen. "Char[issi]me in Christo fili n[oste]r, salutem et apost[olic]am benedictionem. Fossimo avvisati da Venetia degl'offitii che haveva passati con quella Repubblica il s[igno]re di Ciampigni, amb[assado]re di V[ostra] M[aes]tà per ordine suo, avvertendola in spetie della LETTERA PERNITIOSA DI GINEVRA IN MATERIA DI MUTATIONE DI RELIGIONE. Noi ce ne consolassimo sommamente et per l'opera in se et per l'avumento di merito et di gloria che ne riceve la M[aes]tà V[ostra]; et inviassimo ordine al nuntio di ringratiarnela in nostro nome ; ma non contenti in noi di questo solo off[iti]o, ne la ringratiamo affettuosamente anco per noi stessi, certificandola che havremo stimolo tanto magg[io]re di ringratiarnela, pure con gl'effeti alle occasioni, quanto che nella pia et veramente regia attione di V[ostra] M[aes]tà riconosciamo et consideriamo principalmente il serv[iti]o di Dio n[ostro] S[igno]re et della sua Chiesa S[an]ta . Et perche habbiamo commesso al sodetto nuntio che le dica in voce quel più che ci occorre in simili materie, ci riportiamo a lui, et alla M[aes]tà V[ostra] pregiamo felicità continua...".

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PAUL V. (Camillo Borghese, genannt). Brief mit der Kopfunterschrift "Paulus Papa [quintu]s" (Sekretär), in Latein und Italienisch, an den französischen König HENRI IV. Frascati, 13. Oktober 1609. 2/3 S. in Folio in Italienisch mit einer Zeile in Latein, Adresse auf der Rückseite mit Wappenstempel aus rotem Wachs. NACH DER AFFÄRE UM DEN BRIEF DES PASTORS DIODATI DANKT DER PAPST HEINRICH IV. FÜR SEINE GESTE ZUGUNSTEN VON ROM AUF KOSTEN VON VENEDIG. Zu Beginn des Jahrhunderts kam es zu einem Konflikt zwischen Rom und der Republik Venedig, da Venedig Vorkehrungen getroffen hatte, um die kirchlichen Ernennungen auf seinem Gebiet zu kontrollieren, ein Teil seines Senats zu einer taktischen Unterstützung der reformierten Mächte in Europa neigte und Paul V. die Serenissima daraufhin mit dem Kirchenbann belegt hatte. Frankreich war ein traditioneller Verbündeter Venedigs und es gab eine starke gallikanische Strömung, die den "Venezianismus" gegen den römischen Absolutismus unterstützte. Der Mordversuch an Paolo Sarpi, einer venezianischen Oppositionsfigur in Rom, im Februar 1609 hatte in Frankreich Empörung ausgelöst. Heinrich IV. war besorgt, dass eine Annäherung Venedigs an die Protestanten gegen Rom ihn in Bedrängnis bringen würde, und näherte sich der Kurie durch eine bedeutsame Geste an. Der italienische calvinistische Theologe Giovanni Diodati hatte im Januar 1609 dem Protestanten Philippe Duplessis-Mornay geschrieben und die günstigen Aussichten für eine Verbreitung der Reformation in Venedig begrüßt, doch sein Brief wurde von den französischen Behörden abgefangen: Der König ordnete im August 1609 an, den Brief dem apostolischen Nuntius in Paris, Roberto Ubaldini, zu übergeben und eine Kopie davon über den französischen Botschafter Jean Bochard de Champigny an den venezianischen Senat weiterzuleiten. Diese Aktion ermöglichte es den Anhängern Roms, die Mehrheit im Senat zurückzugewinnen. "Char[issi]me in Christo fili n[oste]r, salutem et apost[olic]am benedictionem. Fossimo avvisati da Venetia degl'offitii che haveva passati con quella Repubblica il s[igno]re di Ciampigni, amb[assado]re di V[ostra] M[aes]tà per ordine suo, avvertendola in spetie della LETTERA PERNITIOSA DI GINEVRA IN MATERIA DI MUTATIONE DI RELIGIONE. Noi ce ne consolassimo sommamente et per l'opera in se et per l'avumento di merito et di gloria che ne riceve la M[aes]tà V[ostra]; et inviassimo ordine al nuntio di ringratiarnela in nostro nome ; ma non contenti in noi di questo solo off[iti]o, ne la ringratiamo affettuosamente anco per noi stessi, certificandola che havremo stimolo tanto magg[io]re di ringratiarnela, pure con gl'effeti alle occasioni, quanto che nella pia et veramente regia attione di V[ostra] M[aes]tà riconosciamo et consideriamo principalmente il serv[iti]o di Dio n[ostro] S[igno]re et della sua Chiesa S[an]ta . Et perche habbiamo commesso al sodetto nuntio che le dica in voce quel più che ci occorre in simili materie, ci riportiamo a lui, et alla M[aes]tà V[ostra] pregiamo felicità continua...".

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