Heinrich Campendonk Heinrich Campendonk

Eidechse
Um 1919

Hinterglasbild. 25 x …
Beschreibung

Heinrich Campendonk

Heinrich Campendonk Eidechse Um 1919 Hinterglasbild. 25 x 30 cm. Gerahmt. Unbezeichnet. - Am linken Bildrand winzige Farbverluste, sonst in tadelloser Erhaltung. Geiger/Bretz 12; Firmenich 860 Provenienz Sammlung Prof. Stefan Waetzoldt, Berlin (bis 1961); Sammlung Gerd Rosen, Berlin; Privatsammlung Berlin Ausstellungen Berlin 1961 (Nationalgalerie in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg), Der Sturm. Herwarth Walden und die Europäische Avantgarde Berlin 1912-1932, Kat. Nr. 38 In den Wintermonaten der Jahre 1911/1912 lernte Heinrich Campendonk bei den Vertretern der Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“ die Kunst der Hinterglasmalerei kennen. Es war Gabriele Münter, die während ihrer Aufenthalte im bayerischen Murnau die volkstümlichen Hinterglasbilder entdeckte und sich beim Murnauer Meister Heinrich Rambold (1872 - 1953) in dieser Technik unterweisen ließ. Abgesehen von Münter und Campendonk schuf auch Franz Marc erste Hinterglasbilder. Sie alle waren von der Arbeit mit den unvermischten, leuchtenden Farben fasziniert, die in umgekehrter Reihenfolge auf die transparente Bildoberfläche aufgetragen werden mussten. Gleichsam neu waren die strikt flächige Behandlung der Motive und die ‚naive‘ Vernachlässigung von Perspektive und Proportion. Nach Ende des Ersten Weltkriegs und nach dem Tod von Campendonks Vorbild und Mentor Franz Marc nahm er die Hinterglasmalerei unter veränderten und gereiften Vorzeichen wieder auf. Wie sich herausstellte, war die zwischenzeitliche, intensive Arbeit mit Holzschnitten von entscheidender Bedeutung gewesen. So schuf Campendonk auch für die angebotene „Eidechse“ zunächst eine Bleistiftzeichnung à la Marc und arbeitete anschließend mit einer grafischen Vorlage, die er unter das Glas legte, und deren Konturen er mit feinem Pinsel nachzog. Die so entstandenen Binnenflächen füllte er mit opaken, leicht marmorierten Farben aus, darunter verschiedene Rottöne und ein schimmerndes Türkis, das er mit kleinen goldenen Schuppen noch veredelte. In dem feinen, aber überschaubaren Frühwerk seiner Glasbilder ist die farbenprächtige „Eidechse“ eine der wenigen Arbeiten mit dem alleinigen Motiv eines Tieres.

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