Ernst Wilhelm Nay Ernst Wilhelm Nay

Mit weißer Spindel
1967

Öl auf Leinwand. 1…
Beschreibung

Ernst Wilhelm Nay

Ernst Wilhelm Nay Mit weißer Spindel 1967 Öl auf Leinwand. 160 x 150 cm. Gerahmt. Rückseitig auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt 'NAY - 'Mit weißer Spindel' 1967' sowie mit einem Richtungspfeil versehen. - In guter, farbfrischer Erhaltung. Mit schwachem Craquelé. Scheibler 1244 Provenienz Privatbesitz; Galerie Thomas, München (auf dem Keilrahmen mit dem Galerie-Etikett); Privatsammlung Nordrhein-Westfalen Die malerische Entwicklung Ernst Wilhelm Nays kulminierte in den reduzierten, bewusst flächig angelegten Werken der zweiten Hälfte der 1960er Jahre. Mit unverminderter, ja sogar neu entfachter Schaffenskraft und gestalterischer Energie fand der Künstler in diesen letzten Jahren noch einmal eine ganz neue Ausdrucksweise. Das prachtvolle, groß angelegte Gemälde „Mit weißer Spindel“, welches er im Jahr vor seinem Tod schuf, bringt die Ausprägungen dieser Werkphase hervorragend zur Geltung. Die Zweidimensionalität, mittels derer sich Nay nun auf die pure Aussagekraft von Farbe und Formen konzentrierte, erreichte jetzt ihren Höhepunkt. Ein anthropomorph erscheinendes Formenvokabular nimmt in unhierarchischer Flächigkeit den gesamten Bildgrund ein. Durch die zumeist vertikale Ausrichtung wird der Eindruck hervorgerufen, als handele es sich um einen Ausschnitt eines im Fluss befindlichen großen Ganzen. Die auf wenige Töne begrenzte Farbpalette der späten Werke wird in dem vorliegenden Gemälde auf die Spitze getrieben; einzig die Grundfarben Rot, Gelb und Blau umfließen kühl und strahlend in sanft ausschwingenden Rundungen die titelgebende weiße Spindelform. „Es ist ein Leben wert, soweit vorzudringen, dass das reale Farbbild entstehen kann und die Farbe dabei so klingt, dass ohne besondere Absicht des Künstlers Menschliches anschaubar wird, Menschliches und Kreatürliches in neuer, unbekannter Formulierung“, schrieb Nay im Oktober 1967 (zit. nach: E.W. Nay. Lesebuch. Selbstzeugnisse und Schriften, Köln 2002, S. 297).

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