Ernst Wilhelm Nay Ernst Wilhelm Nay

Licht und Dunkel
1953

Öl auf Leinwand. 100…
Beschreibung

Ernst Wilhelm Nay

Ernst Wilhelm Nay Licht und Dunkel 1953 Öl auf Leinwand. 100 x 110,5 cm. Gerahmt. Unten links schwarz signiert und datiert 'Nay.53.'. Rückseitig auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt 'NAY - "Licht und Dunkel" - 1953 -', rückseitig auf der Leinwand nummeriert '2'. - In farbfrischer Erhaltung. Mit kleinen Retuschen, partiell minimales Craquelé. Scheibler 689 (mit irrtümlichen Maßangaben 100 x 120 cm) Provenienz Galerie Springer, Berlin; Privatbesitz Berlin; Villa Grisebach, Berlin, Auktion 15, Ausgewählte Kunstwerke, 23. November 1990, Lot 84, Privatsammlung Nordrhein-Westfalen Ausstellungen Berlin 1954 (Galerie Springer), E.W. Nay, Kat.Nr. 2 „Im Rhythmus erleben wir die Realisation der Bildgestalt. Er erhebt das bildnerische Tun aus der Interpretation, der idealisierenden, subjektiven Empfindungswelt heraus. In ihm formt sich das Universale. In den Rhythmen sowie in den Farben treten Gegensätzlichkeiten auf, die zu Spannung und Bewegung führen. Sie bestimmen den dynamischen Charakter des Bildes“, schrieb Ernst Wilhelm Nay 1955 in seiner Abhandlung „Vom Gestaltwert der Farbe – Fläche, Zahl und Rhythmus“ (zit. nach: E.W. Nay. Lesebuch. Selbstzeugnisse und Schriften, Köln 2002, S. 124). Die Werkserie der Rhythmischen Bilder, die ab 1952 nach dem Umzug des Künstlers aus dem Taunus in die Großstadt Köln entstand, ist geprägt von Bewegung und Dynamik; der Rhythmus der Musik, die der Künstler intensiv rezipierte, die lebhafte Großstadt und seine Arbeit an einer Holzschnittfolge waren die maßgeblichen Inspirationsquellen Nays in den frühen 1950er Jahren. Er übertrug sie direkt in eine abstrakte, spielerisch anmutende Bildsprache, in welcher zackenförmige, aus dem Holzschnitt übernommene Linien mit locker gesetzten Farbflächen kombiniert sind. „Licht und Dunkel“ von 1953 steht mit seinem schwerelosen, ausgewogenen Farbspiel beispielhaft für diese vom Aufbruch gekennzeichnete Schaffenszeit. Die Linien, die in zeitgleich entstandenen Gemälden ein festigendes Gerüst bilden, sind in diesem Werk bis auf zarte Fragmente zurückgedrängt und bereiten den vor hellem Grund schwebenden Farbakkorden die Bühne.

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Ernst Wilhelm Nay

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