August Macke August Macke

Sitzender Akt II
1912

Aquarell und Gouache auf weiße…
Beschreibung

August Macke

August Macke Sitzender Akt II 1912 Aquarell und Gouache auf weißem Transparentpapier. 32 x 27 cm. Unter Glas gerahmt. Rückseitig unten rechts mit verblasstem Nachlass-Stempel versehen sowie mit Bleistift datiert und betitelt "Sitzender Akt". - In guter, farbfrischer Erhaltung. Heiderich 158; Vriesen (1957) 176 Provenienz Nachlass des Künstlers; Kunstsalon Änne Abels, Köln (rückseitig mit dem Etikett); Privatbesitz München, seit 1957; Kunsthaus Lempertz, Köln, Auktion 1059, Moderne Kunst, 27. November 2015, Lot 304; Privatsammlung Niedersachsen Ausstellungen Hannover 1935 (Kestner-Gesellschaft), August Macke, Kat. Nr. 73; Bielefeld 1957 (Städtisches Kunsthaus), Macke. Aquarell-Ausstellung, Kat. Nr. 176, Abb. S. 26; Arnsberg 2019 (Sauerland-Museum), August Macke ganz nah, ganzseitige Farbabb. S. 83 1912 setzte sich August Macke aquarellierend und zeichnend vielfach mit dem Sujet des weiblichen Aktes auseinander. Der "Sitzende Akt II", der durch seine Leuchtkraft besticht, wurde von ihm rein aus der Farbe entwickelt. Die Figur ist in rotbraunen Umrissen ausgeführt, das Inkarnat geht in den verschatteten Bereichen über in einen Orangeton, Lichter werden durch einzelne Details in Hellgrün gesetzt. Dasselbe Hellgrün sowie Dunkelblau sind die bestimmenden Farben des Umraums, der im unteren Bereich auch das Kolorit des Aktes wieder aufnimmt. Durch die sich so ergebenden Komplementärkontraste erfährt die Figur eine besondere Betonung und wird optisch weiter in den Vordergrund gezogen, wohingegen der Umraum zurücktritt. Macke war beeindruckt von den Raumwirkungen, die Robert Delaunay durch die Verwendung von Farbe in seinem Werk entwickelt hatte. Im Jahr 1912 intensivierte sich der Kontakt zwischen beiden Künstlern und inspirierte Macke zu ähnlichen Farbexperimenten. „Delaunay arbeitet ohne Helldunkel die farbigen Kontrastgruppen so zusammen (oder vielleicht besser gesagt: er arbeitet sie so auseinander, aber zu einer Einheit), dass in seinen Bildern eine heftige Vor- und Rückwärtsbewegung entsteht.“ (August Macke, zit. nach: August Macke und die frühe Moderne in Europa, Ausst. Kat. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster/Kunstmuseum Bonn 2001/2002, S. 20). Die nicht näher definierten Naturformen des Umraumes haben eine ornamentale Qualität, wie sie in Mackes Aquarellen dieser Zeit häufig zu finden sind. Derselbe Akt mit stärkerer Binnenmodellierung existiert auch als Bleistiftzeichnung („Studie zum ‚Roten Akt'“, Heiderich Zeichnungen 1100), jedoch ohne ausgeführten Umraum.

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