Jonas Burgert Jonas Burgert

Bergung
2006

Öl auf Leinwand 160 x 140 cm. Rücksei…
Beschreibung

Jonas Burgert

Jonas Burgert Bergung 2006 Öl auf Leinwand 160 x 140 cm. Rückseitig auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt 'JONAS BURGERT -Bergung- Burgert 2006'. Daniel Schreiber (Hg.), Jonas Burgert, Lebendversuch, Ausst.Kat. Kunsthalle Tübingen u.a., Köln 2011, WVZ-Nr.27 Provenienz Direkt vom Künstler; Benefizauktion der Jungen Freunde der Hamburger Kunsthalle, Hamburg, 17.02.2006; Privatsammlung, Rheinland-Pfalz Ausstellungen Hamburg 2006 (Produzentengalerie), Jonas Burgert, Ausst.Kat., o.S. mit Farbabb. (mit abweichenden Maßangaben) Die mit ihrer dichten, farbintensiven Komposition faszinierende „Bergung“ bildet den Auftakt einer dreiteiligen Werkgruppe von 2006, die sich thematisch dem Bergen bewusstloser Menschen widmet. Im Zentrum der eng gefassten Raumsituation wird eine Person im Rettungsgriff transportiert, die mit orangefarbenem Anzug und Kappe an einen Harlekin denken lässt. Eine zwischen den Beinen liegende Stange deutet einen Unfall bei einem Balanceakt an. Links davon trägt eine Figur einen schlaff zusammengesunkenen Menschen auf den Schultern, der durch das intensive Gelb seiner geblümten Kleidung hervorsticht. Als unbeteiligter Beobachter hockt rechts im Bild ein weiterer Mann in erhöhter Position. Rätselhafte Details, wie die Girlande, die er als Kopfschmuck trägt, der Wolfskopf, auf dem er sitzt, und die strahlenförmig bemalte Rundscheibe links an der Wand verunklären die Situation zusätzlich. Das versatzstückhafte Nebeneinander von Menschen in unterschiedlichen Größenmaßstäben, das sich hier beobachten lässt, ist ebenso kennzeichnend für Burgerts Malerei wie der Kontrast starker Farben mit verhaltenen Grautönen. Er ist berühmt für traumartige Sequenzen, die nur scheinbar narrativ sind; perspektivisch verunklärte dystopische Schauplätze werden bevölkert von rätselhaften Figuren, die in ihren grellen Verkleidungen oft Assoziationen an Zirkusszenen heraufbeschwören. „Anders als Tiere hadern Menschen mit ihrer Existenz, ihrer Definition. Diesem Phänomen gilt mein Interesse. Wenn man einen Affen sieht, sieht er aus wie ein Affe, oder ein Hund sieht aus wie ein Hund. Doch ein Mensch sieht nicht aus wie ein Mensch, er ist verkleidet und trägt die Insignien seiner jeweiligen Kultur. Dieses Phänomen interessiert mich in der gesamten Menschheitsgeschichte, weshalb ich auch sehr archaische Figuren benutze. […] Ich hoffe, mit meinen Figuren ein Symbol für den Menschen zu malen.“ (Jonas Burgert, zit.nach: Ausst.Kat. Jonas Burgert, Schutt und Futter, Kestner Gesellschaft, Hannover 2013, S.22).

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Jonas Burgert

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