Lovis Corinth Lovis Corinth

Zinnien
1924

Öl auf Leinwand. 70 x 65,5 cm. Gerahm…
Beschreibung

Lovis Corinth

Lovis Corinth Zinnien 1924 Öl auf Leinwand. 70 x 65,5 cm. Gerahmt. Unten rechts schwarz signiert und datiert 'Lovis Corinth 1924'. - In guter, farbfrischer Erhaltung. Mit kleinen Retuschen. Berend-Corinth 944 mit Abb. S. 860 Provenienz Galerie Schlichtenmaier, Grafenau; Privatsammlung Süddeutschland; Nagel Auktionen, Auktion 684, Moderne Kunst, 27. Juni 2012, Lot 1000; Privatbesitz Deutschland Ausstellungen Wolfsburg 1956 (Volkswagenwerk, in der Mittelschule), Deutsche Malerei. Ausgewählte Meister seit Caspar David Friedrich Nr. 33, mit ganzseitiger Abb. 44; Wolfsburg 1958 (Volkswagenwerk, in der Stadthalle), Lovis Corinth, Gedächtnisausstellung. Zur Feier des hundertsten Geburtsjahres, Kat. Nr. 221; München 1958 (Städtische Galerie), Lovis Corinth. Zur Feier seines hundersten Geburtstages. Gemälde, Kat. Nr. 161; Grafenau 1996 (Galerie Schlichtenmaier), Aus tausend grünen Spiegeln. Pflanzen und Blumen in der Kunst des 20. Jahrhunderts, mit Farbabb. auf dem Titel und ganzseitiger Farbabb. S. 43; München/Berlin/Saint Louis/London 1996/97 (Haus der Kunst/Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin/The Saint Louis Art Museum/Tate Gallery), Lovis Corinth, Kat. Nr. 169, mit Farbabb. S. 292 Lovis Corinth erreichte in seinen letzten Lebensjahren, seiner wichtigsten künstlerischen Phase, einen vollkommen eigenständigen malerischen Ausdruck - einen von Temperament und Leidenschaft geprägten Expressionismus, in dem er wie befreit in den Farben der Natur schwelgte. In seinem Berliner Atelier und in seinem Refugium am Walchensee, wo die Familie Corinth 1919 ein Sommerhaus gebaut hatte, arbeitete der Maler bis kurz vor seinem Tod mit unbändiger Schaffenskraft. In diesen Jahren entstanden die berühmten Walchenseebilder und zahlreiche Blumenstillleben, die in ihrer motivischen und malerischen Opulenz die impulsive Persönlichkeit Corinths widerspiegeln. Die Vergänglichkeit des Sujets schwingt bei aller Pracht im Hintergrund immer mit. „Auch in diesen Stillleben wird die emotional-sinnliche Anmutung vor allen Dingen durch die unregelmäßigen [Farb]Flecken bestimmt, die Dynamik schaffen, während schmutzige Töne sinnlich-restriktiv die Farbenfülle und -reinheit brechen und den Prozess des Verfalls andeuten; Leben und Tod verbinden sich.“ (Friedrich Gross, in: Lovis Corinth 1858-1925, Ausst. Kat. Museum Folkwang Essen/Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München 1985/1986, S. 51). Diese Ansicht eines üppigen Straußes vielfarbiger Zinnien schuf er im Jahr vor seinem Tod. Aus den anderen Stillleben, in denen er die Farben der Jahreszeiten festhielt, ragt dieses durch den besonderen Reichtum der Blumen heraus. Hier kulminiert seine malerische Meisterschaft in einer innigen Auseinandersetzung mit der verschwenderischen, aber vergänglichen Naturfülle. Corinth wählte eine leichte Aufsicht auf sein Sujet und führt den Betrachter so nah wie möglich an die Blüten heran. Dieser wird unmittelbar zum Zeugen ihrer Schönheit und Farbenpracht, die den begrenzten Bildraum zu sprengen scheint. Impulsiv gesetzte Farbtupfer und kurze, breite Strichlagen fügen sich zu den charakteristischen Blütenformen der Zinnien, bleiben dabei jedoch malerisch ganz frei.

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