Lyonel Feininger Lyonel Feininger

Boote am Strande I
1923

Tuschfederzeichnung …
Beschreibung

Lyonel Feininger

Lyonel Feininger Boote am Strande I 1923 Tuschfederzeichnung mit Pastellkreide und Aquarell auf faserhaltigem Bütten. 27,9 x 37,6 cm. Unter Glas gerahmt. Unten mit Tusche signiert, betitelt und datiert 'Feininger Boote am Strande. I 13 VI 23'. - In guter Erhaltung. Insgesamt leicht gebräunt. Achim Moeller, Direktor des Lyonel Feininger Project LLC, New York – Berlin, hat die Echtheit dieses Werkes, das im Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 1829-02-10-23 registriert ist, bestätigt. Ein Zertifikat liegt der Arbeit bei. Provenienz Nachlass Julia Feininger, New York; Galerie Thomas, München, 1992; Galerie Gmurzynska, Köln, 1994; Sammlung Walter Brune, Düsseldorf Ausstellungen New York 1964 (Willard Gallery), Feininger: Oils and Watercolors 1908-1955; Berlin 1964 (Amerika Haus, U. S. Cultural Center Berlin), Lyonel Feininger. Werke aus dem Nachlass, Kat. Nr. 28 mit Abb.; Pasadena 1966 (Pasadena Art Museum), Lyonel Feininger 1871 - 1956, Kat. Nr. 85; München 1992 (Galerie Thomas), Lyonel Feininger. Gemälde, Aquarelle, Graphiken, Nr. 21, mit Farbabb.; Köln 1994 (Galerie Gmurzynska), Lyonel Feininger. Marine, Mellingen, Manhattan, S. 16f., mit Farbabb.; Wolgast 1999 (Museum der Stadt Wolgast), Im Hafen von Peppermint: Die Schiffe Lyonel Feiningers, Kat. Nr. 16, mit Farb-Abb. DIE MARINEBILDER LYONEL FEININGERS AUS DER SAMMLUNG DES ARCHITEKTEN WALTER BRUNE Lyonel Feininger kannte sie alle mit Namen, die Schoner, Sloops, Raddampfer, Galeonen, Fischkutter und Dreimaster, die mit vollen Segeln oder qualmenden Schloten auf dem East River oder später auf der Ostsee verkehrten. Feininger liebte es am Ufer zu stehen, um sich wie gebannt dem Schauspiel der vorbeiziehenden Schiffe hinzugeben. Kaum ein anderes Thema hat den deutsch-amerikanischen Maler mehr fasziniert als Segelschiffe und Küstenlandschaften. Wie Werner Timm im Katalog der großen Feininger-Retrospektive 1998 in Berlin schreibt, schuf „Feininger einige der künstlerisch bedeutendsten Schiffsbilder des 20. Jahrhunderts, obschon er im traditionellen Sinn kein Schiffsbildmaler war – eher ein Poet, der sich mit einer Metapher befasste.“ (Ausst. Kat. Berlin/München 1998, S. 308). Aus der Sammlung des weit über Deutschland hinaus bekannten Düsseldorfer Architekten und Städteplaners Walter Brune (1926-2021) kommen nun sieben hochkarätige Aquarelle mit maritimen Motiven zum Aufruf, darunter zwei Entwürfe für die Ausstattung des „Marine Transportation Buildings“ in New York (Lots 3, 4). Das früheste Blatt des Konvoluts „Stadt“ von 1921 (Lot 6) ist noch vor Feiningers Aufenthalt in Deep an der Ostsee entstanden. Vor einer Kulisse mit hochaufragenden Häusern und Kirchtürmen kommt ein rot gehaltenes Segelboot direkt auf den Betrachter zugefahren. Zwei kleinere, farblich neutral gehaltene Schiffe bereichern das Flussufer. Im Unterschied zu späteren Seebildern steht das Schiff zwar im Zentrum der Komposition, aber Feiningers Hauptinteresse galt den verschiedenen Architekturen im Hintergrund. Die bedeutendste Zeit von Feiningers Marinemalerei waren die zwölf Jahre von 1923 bis 1935 in Deep, einem Badeort direkt an der Mündung der Rega bei Köslin in Pommern. In dieser Gegend stieß Feininger auf einen langen, urwüchsigen Küstenabschnitt, der seiner Gestaltung des Meeres nur förderlich sein konnte. Ein scheinbar endloser Strand, die hügelige Dünenlandschaft und weiter westlich die schroffe Steilküste waren die idealen Voraussetzungen für seine gewandelte Auffassung von Strand und Meer. In Deep entstanden zunächst reine Strand- und Wolkenbilder, noch ohne Schiffe und nur gelegentlich mit einzelnen Figuren, vor allem aber zahlreiche Gemälde und Aquarelle mit stattlichen Seglern und Fischerbooten. Zwei fabelhafte Beispiele der frühen Jahre in Deep sind die beiden Aquarelle „Die kleine Schoner-Barke“ (Lot 2) und „Boote am Strande I“ (Lot 1). Bei dem kalkulierten Bildaufbau der „Kleinen Schoner-Barke“ setzte er das stolze Schiff in die Bildmitte. Langsam am Betrachter vorbeisegelnd, antworten ihr links und rechts weitere, aber deutlich kleinere Schiffe. Himmel und Meer nehmen nahezu gleichgroße Räume ein, die Feininger mit parallelen, meist lavierten Linien markierte. Das wichtigste künstlerische Mittel sind hier die präzisen Federstriche und die subtile Farbgebung aus Blau, Schwarz und Grau mit Orange als Akzent. Beim zweiten Blatt „Boote am Strande I“ wurde die Szene mit nahezu mathematischer Überlegung komponiert: Den bildbeherrschenden vier Segelbooten am Ufer antworten kleine Ruderboote, Figuren und ein Strandkorb. „Das Netz der Federstriche“, schreibt Gunda Luyken im Feininger-Katalog von 2016, „gleicht schwingenden Kraftlinien, die, selbst wenn sie mit dem Lineal gezogen sind, nie mechanisch wirken.“ (Ausst. Kat. Düsseldorf 2016, S. 19). Charakteristisch für alle Blätter ist, dass Feininger seine abgeschlossenen Arbeiten meist mit einer Umrandung einfasste, die auf die innerbildlichen Linien Bezug nimmt. Nach der Rückkehr in die Vereinigten Staaten sch

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